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Vorstellung der Ergebnisse der Projektwoche der Waldorfschulklasse 8


Am 21. Juli 2023 stellte die 8. Klasse der Waldorfschule im Schopfheimer Rathaussaal dem Beigeordneten Thomas Schmitz sowie der städtischen Klimamanagerin Delia Kuhnert die Ergebnisse ihrer Projekte vor, welche sie im Zuge einer „Klimawoche“ erarbeitet hatten.

Schülerinnen der Waldorfschule präsentieren die Ergebinsse der Klimawoche

Betreut durch Lehrerin Frau Claudia Markoni machten sich die Schüler unter Anleitung von Roman Bockemühl von der „Klimagruppe Waldorfschule Schopfheim“ sowie Philipp Bertram und Moritz Binoth – Mitwirkende an der Sanierung „alte Färberei“ – daran, aus ihrer Sicht kritische Verkehrspunkte festzustellen und sich Lösungen zur Behebung der Probleme zu überlegen.
Aufgeteilt in fünf Gruppen machten sich die Schüler an die Projekte, deren Ergebnisse am Freitag im Rathausaal vom Beigeordneten Thomas Schmitz nicht nur einfach zur Kenntnis genommen wurden; stellenweise entstand eine lebhafte Diskussion zwischen den „Schüler-Experten“ und den städtischen Experten hinsichtlich Wahrnehmung von Problemen und gangbaren Lösungswegen.

Eine Gruppe kritisierte: In der Roggenbachstraße vor der Friedrich-Ebert-Schule führen viele Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit. Sie schlugen einen Zebrastreifen und das Aufstellen von Radarfallen vor, um wirksam gegen Raser vorzugehen.

Die nächste Gruppe hatte den Adlerkreisel und die Kreuzung Hauptstraße / Austraße als neuralgische Punkte festgestellt: Diese seien hinsichtlich der Vorfahrt unübersichtlich, aber mit dem Installieren von Spiegeln und Vorfahrtsschildern könne eine Verbesserung herbeigeführt werden, so die Schüler. Flankiert wurde die Problematisierung mit selbst durchgeführten Umfragen vor Ort. Dieser Auffassung könne er sich nicht anschließen, so Herr Schmitz, mit Rückgriff auf die verfügbaren Unfallzahlen. Und auch eine irgendwie geartete Regelungslücke erkenne er nicht – es gelte „Rechts vor Links“.

Die dritte Projektgruppe widmete sich Fragen der Begrünung, dem renovierungsbedürftigen Vicemoosweg und der Ausweisung einer Fahrradstraße im Innenstadtbereich. Mehr Grün im Stadtgebiet würde unter anderem die Luft reinigen, Insekten mehr Lebensraum bieten und den Erholungsfaktor erhöhen, begründeten die Schüler ihre Forderung und führten den Platz vor der Stadthalle als konkretes Beispiel an. Was die Begrünung anginge, seien Planungen bereits im Gange, versicherte Herr Schmitz. Die in Rede stehenden Verbesserungen des Vicemoosweges werde er in die Besprechungen mit den zuständigen Kollegen nehmen, und was die Fahrradstraße betreffe: Hier kollidierten verschiedene Interessen, namentlich die des Gewerbevereins und die des Vereins „Verkehrsfreie Innenstadt“.

Auch die vierte Gruppe hatte die hohe Geschwindigkeit vieler Fahrzeuge – Adolf-Müller-Straße und Bismarckstraße - und zu wenig Begrünung – in der Hebelstraße – zu bemängeln. Mit mehr Blumen beziehungsweise der Installation von „Kölner Tellern“ und Zebrastreifen könne man Abhilfe schaffen, meinten die Schüler.
Klimamanagerin Delia Kuhnert konnte sich der Sichtweise vom Mehrwert der „Kölner Teller“ nicht anschließen, da im Einmündungsbereich der Straße bereits eine Pflasterung die Geschwindigkeit herabsetze, und was Maßnahmen in der Adolf-Müller-Straße anginge, merkte der Beigeordnete an, so werde diese komplett saniert und die festgestellten Probleme in den Planungen aufgenommen. Darüber hinaus könne er mitteilen, dass auch aus dem Stadtrat Anregungen vorlägen, die Bismarckstraße zu „verlangsamen“.

Hinsichtlich der Bepflanzung müsse die Stadt Pflanzen mit wenig Pflegeaufwand verwenden, punktuell, gerade was eine besondere Begrünung angehe, seien, so Frau Kuhnert, „Patenschaften“ denkbar.
Die fünfte Schülergruppe hatte sich mit den „Wasserverkehrswegen“ auseinandergesetzt, den Wuhrkanälen im Stadtgebiet. Diese würden nur durch das Regenwasser „gespeist“ und entsprechend „bewachsene Arme der Wiese“ sein. Vorhandene Wuhr-Tunnel seien mit Scherben und Müll verdreckt, sogar tote Ratten habe man entdeckt, berichteten die Schüler. Attraktiv für die Bürger könne man die Kanäle dadurch machen, indem man die Ränder mit Sitzgelegenheiten, Blumenkästen und Mülleimern ausstatte und den Brunnen am „Bifig“ müsse man säubern. Als positives Beispiel wurde die systematische Bepflanzung, beispielsweise mit Klee, des ungenutzten Gewerbekanals in Fahrnau angeführt.

Herr Schmitz konnte diesbezüglich von einem Gemeinderatsbeschluss berichten, der die Umgestaltung von Wuhr und Stadtpark beinhalte. Die Wuhre seien, so der Beigeordnete, „Zeugnis der industriellen Geschichte Schopfheims“ und darum sei immer auch der Denkmalschutz zu berücksichtigen – er werde die Anregungen aber an die zuständigen Kollegen weitergeben.

Zum Abschluss der Veranstaltung kam von den Schülern der Appell an die Stadtverwaltung, man wolle nicht nur Ideen sammeln und liefern, sondern auch selber gestalten.